alles putt

     Die Letzten

Es steht auf blankem Haidbrink
Am grauen Findelstein
Ein alter hoher Machangel
So hagstolz und allein.
 
Der Stein der wird zerschossen,
Der Strauch der Axt verfällt,
Der Brink wird abgefahren;
Sie passen nicht mehr in die Welt.

     Der Bohrturm

Es steht ein schwarzes Gespenst im Moor;
Das ragt über Büsche und Bäume empor.
 
Es steht da groß und steif und stumm;
Sieht lauernd sich sich im Kreise um.

            *
In Rosenrot prangt das Haideland;
"Ich ziehe dir an ein schwarzes Gewand".
 
Es liegt das Dorf so still und klein;
"Dich mache ich groß und laut und gemein".
 
Es blitzt der Bach im Sonnenschein;
"Bald wirst du schwarz und schmutzig sein".
 
Es braust der Wald so stark und stolz;
"Dich fälle ich zu Grubenholz".
 
            *
Die Flamme loht, die Kette klirrt,
Es zischt der Dampf, der Ruß, der schwirrt,
 
Der Meißel frißt sich in den Sand;
Der schwarze Tod geht durch das Land.
 
 
 

     Verkoppelung

Es geht ein Mann durch das bunte Land;
Die Meßkette hält er in der Hand.
 
Sieht vor sich hin und sieht sich um;
"Hier ist ja alles schief und krumm!"
 
Er mißt wohl hin und mißt wohl her;
"Hier geht alles kreuz und quer!"
 
Er blickt zum Bach im Tale hin;
"Das Buschwerk dort hat keinen Sinn!"
 
Zum Teiche zeigt er mit der Hand;
"Das gibt ein Stück Kartoffelland!"
 
Der Weg macht seinen Augen Pein;
"Der muß fortan schnurgrade sein!"
 
Die Hecke dünket ihn ein Graus;
"Die roden wir natürlich aus!"
 
Der Wildbirnbaum ist ihm zu krumm;
"Den hauen wir als erstes um!"
 
Die Pappel scheint ihm ohne Zweck;
"Die muß da selbstverständlich weg!"
 
Und so wird mit vieler Kunst
Die Feldmark regelrecht verhunzt.
 
 
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